“Wintrum Frod” – eine Ausstellung der etwas anderen Art, von Orla Barry und Els Dietvorst im Mu.ZEE Ostenede
… so klingen die Werke von Orla Barry und Els Dietvorst, welche seit Anfang Juli in einer Doppelausstellung im Mu.Zee in Ostende und im Permekemuseum in Jabbeke zu bestaunen sind.
Orla Barry, die ihre ehemalige Partnerin Els Dietvorst in Brüssel kennengelernt hat, zog mit ihr ins dörfliche Wexford in Irland. Hier hat Orla ihre Wurzeln. Als die Familienfarm ohne Führung blieb, beschlossen sie die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Dort erlebten beide Frauen das harte Bauernleben in der Aufzucht von Schafen. Während Els Dietvorst nicht mehr dort lebt, bewirtschaftet Orlay Barry noch heute die Farm.
In dieser harten Wirklichkeit zwischen den täglichen Arbeiten, dem rauen Wetter Irlands und den Strapazen die eine Schafzucht mit sich bringen, fanden beide die Zeit und die Kraft die Interaktionen zwischen Mensch, Natur und Tier und ihre Gedanken in Form der in den Museen ausgestellten Werke darzustellen.
Hier hatte uns das Museum und der belgische Tourismusverband eingeladen uns die Werke anzuschauen und die Künstlerinnen kennenzulernen.
Sofort springen sie ins Auge, denn sie sind schon ein wenig anders, als die „gewohnte“ Skulptur, oder das „übliche“ Landschafts-Gemälde. Sie sind auch nicht in einem Wort zu definieren. Orla, die wir auch als ruhiger und zurückhaltender kennengelernt haben und die sich selber als visuelle Künstlerin versteht, verwendet eher das Wort in Kombination mit einer entsprechenden Performance, um Situationen darzustellen. Einige der Werke bestehen rein aus Text, oder vielmehr aus Gedanken, die auf eine bestimmte Art und Weise die Interaktionen mit Mensch, Tier und Natur beschreiben.
Zum Beispiel der Text „Scheherezade on the floor“, der durchaus doppeldeutig und erotisch verstanden werden soll. Handelt es sich hierbei doch eigentlich um eine…. Aber Ihr solltet selber hingehen und rätseln, was da genau geschickt mit Worten beschrieben wird. Wer das Glück hatte bei der Eröffnung der Ausstellung dabei zu sein, konnte zu diesen Gedanken die….
…. Performance-Künstlerin Einat Tuchman agieren sehen.
Auch arbeitet die Künstlerin mit einer pyramidenförmigen Videoinstallation, in welcher man verschiedene Szenen, in einer fast schon unwirklichen monotonen Ruhe, die harten, täglichen Arbeiten auf einer Farm dargestellt bekommt.
Im Gegensatz dazu, nutzt Els Dietvorst ihre Kunst eher in Holzskulpturen und Bildern als Ausdrucksform. Ihre Werke sollen soziales Engagement bewirken und fördern. Was genau die hervorragend-gearbeitete Skulptur des “Big Ram” hervorrufen soll, haben wir die Künstlerin nicht fragen können. Aber seht selbst.
Bei beiden spielt die Zahl 974 eine besondere Rolle. Welche genau, könnt Ihr bei einem Besuch im Museum sicher in Erfahrung bringen.
Tatsächlich könnte man die Ausstellung auch als „Gedanken rund um das Leben auf einer Schafs-Farm“, bezeichnen. Sie trägt jedoch, wie weiter oben schon erwähnt, den Titel „Wintrum Frod“. Das bedeutet soviel wie „Weise bzw. alt im Winter“ und dieser Ausdruck beschreibt die Lebenserfahrung, die man beim Leben auf einer irischen Farm, bzw. entsprechenden Umständen, gewinnt.
Ein Besuch in Ostende lohnt sich allemal, denn das knapp über 70Tsd Einwohner Städtchen hat neben einer traumhaften Strandkulisse,
mit malerischen Sonnenuntergängen, interessanten Museumausstellungen auch kulinarisch einiges zu bieten.
Unser Hotel konnte sich ebenfalls sehen lassen. Einst das luxuriöseste Hotel in ganz Belgien, ist das Thermae Palace heutzutage zwar etwas renovierungsbedürftig, den edlen Glanz vergangener Tage kann man jedoch noch in dem imposanten Gebäude spüren. Und es wird auch daran gearbeitet, diesen Glanz wieder herzustellen. Wir jedenfalls hatten einen ruhigen und stressfreien Aufenthalt mit direktem Zugang zum Strand und zur Nordsee. Soviel Seeluft macht auch hungrig, aber zum Glück gab es jeden Morgen ein üppiges, kontinentales Frühstück.
Die “blaue Stunde” in Ostende ist mehr als ein Foto wert. Wir haben zwar “nur” mit der Handy-Kamera fotografiert, aber auch damit konnten wir wunderschöne Momente festhalten.
Direkt neben unserem Hotel, in Kaap, fand während unseres Aufenthalts das Dansand-Festival statt. Zu hipper Live-Musik, mit fetten Beats und versierten DJ´s mit neuen und alten Songs, tanzten die Leute bis spät in die Nacht bei Drinks zu moderaten Preisen. Über unsere YouTube-Seite haben wir einige kurze Videos für Euch hochgeladen.
Wie immer, wenn es gerade schön wird, ist die Zeit auch schon wieder rum und wir mussten den Heimweg antreten. Zurückgeblieben sind zwei gefüllte Tage mit lehrreichen, atemberaubenden und interessanten Erfahrungen aus dem Seebad in Westflandern. Wir sind sicher, dass wir Ostende nicht zum letzten Mal besucht haben.
Herzlich möchten wir uns beim Ostende Tourismusbüro, bei Colette Castermanns und dem Mu.ZEE, bei Visit Oostende, dem Hotel Thermae Palace, sowie bei Joel und besonders bei Pascal von BeNeDeLuxe bedanken, die diesen Trip überhaupt erst möglich gemacht haben. Wir hoffen auf ein Wiedersehen.
Guten Tag und viel Glück.
Quelle Bilder/Videos: Thomas Skandalis